Die häufigsten Katzenkrankheiten

Katzenschnupfen

 

 

Ein Katzenschnupfen ist kein gewöhnlicher Schnupfen, sondern eine ansteckende Erkrankung, die einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen kann. Katzenschnupfen kann von verschiedenen Viren und Bakterien verursacht und per Tröpfcheninfektion übertragen werden.

 

 

Besonders gefährdet

 

  • ungeimpfte Katzenwelpen und Jungtiere
  • immungeschwächte Katzen (z.B. durch einen Parasitenbefall)
  • Katzen mit häufigem Kontakt zu anderen Tieren

 

Symptome von Katzenschnupfen

 

  • Tränende oder verklebte Augen
  • Wässriger Nasenausfluss und Niesen
  • Fieber, allgemeine Trägheit, Appetitmangel

 

Vorbeugung

 

 

Eine Impfung in der 8. und 12. Lebenswoche schützt vor den häufigsten Erregern eines Katzenschupfens (Herpes- und Caliciviren). Kommt es trotzdem zu einer Erkrankung mildert die Impfung der Katze den Verlauf. Bei Freigängern sollte die Impfung jedes Jahr und bei Hauskatzen alle 3 Jahre aufgefrischt werden.

 

Für Menschen ist Katzenschnupfen nicht ansteckend.

Katzenseuche

 

 

Bei der Katzenseuche, auch Katzenstaupe genannt, handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung, die unbehandelt zum Tod der Katze führen kann. Die Erreger der Katzenseuche (Parvoviren) werden von Tier zu Tier per Tröpfcheninfektion oder indirekt z.B. über gemeinsame Futternäpfe übertragen.

 

 

Besonders gefährdet

 

  • ungeimpfte Katzenwelpen und Jungtiere
  • Katzen mit Auslauf
  • Katzen mit häufigem Kontakt zu anderen Tieren

 

Symptome der Katzenseuche

 

  • Erbrechen und blutiger oder wässriger Durchfall
  • Hohes Fieber
  • Allgemeine Trägheit und Appetitmangel

 

Verlauf

 

 

Es gibt mehrere Formen mit stark voneinander abweichendem Verlauf:

 

  • Beim perakuten Verlauf ungünstigsten Fall kann die Katzenseuche in wenigen Stunden nach Auftreten der ersten Symptome zum Tod führen.
  • Beim akuten Verlauf entwickeln sich die Symptome sehr viel langsamer, so dass ausreichender Handlungsspielraum besteht.
  • Beim subakuten Verlauf zeigen sich die Symptome nur allmählich. Lebensgefahr für die Katze entsteht dabei eher durch mögliche Zweitinfektionen, die durch die Erstinfektion begünstigt werden.

 

Vorbeugung

 

 

Eine Impfung in der 8. und 12. Lebenswoche schützt die Katze vor den verursachenden Parvoviren. Kommt es trotzdem zu einer Erkrankung mildert die Impfung den Verlauf. Bei Freigängern sollte die Impfung jedes Jahr und bei Hauskatzen alle 3 Jahre aufgefrischt werden.

 

Für Menschen ist die Katzenseuche nicht ansteckend.

Chronische Niereninsuffizienz

 

 

Die chronische Niereninsuffizienz ist bei Katzen eine fortschreitende Erkrankung, die sich nicht heilen, aber deutlich verlangsamen lässt. Besonders gefährdet sind ältere und überernährte Katzen.

 

 

Symptome

 

  • Erbrechen und Gewichtsverlust
  • Großer Durst, häufiges Pinkeln
  • Stumpfes, struppiges Fell
  • Abgeschlagenheit und Appetitmangel
  • Verstärkter Maulgeruch

 

Verlauf

 

 

Im Verlauf der chronischen Niereninsuffizienz nimmt die Nierenfunktion der Katze immer mehr ab. Problematisch ist dabei der schleichende Verlauf. Erst wenn ein Großteil des Nierengewebes zerstört ist, treten die ersten Symptome auf: Die Katze trinkt mehr, ist schlapp und hat kaum Hunger. Schreitet die Erkrankung weiter voran, führt die schwächelnde Nierenfunktion besonders bei älteren Katzen häufig zum Tod.

 

 

Vorbeugung

 

Die beste Vorbeugung der chronischen Niereninsuffizienz ist eine gesunde Ernährung mit hochwertigen Katzenfutter und möglichst wenig Trockenfutter.

Zahnfleischentzündung (Gingivitis) bei Katzen

 

Eine Zahnfleischentzündung ist bei Katzen eine häufig unterschätzte Erkrankung, die weitreichende Folgen haben kann.

 

Besonders gefährdet

 

Zahnfleischentzündung treten häufig bei Wohnungskatzen auf. Es wird vermutet, dass Katzen in der freien Natur ihre Zähne z.B. durch das Kauen von Baumrinde oder den Knochen von Beutetieren reinigen. Das Kauen von Fertigfutter kann diesen Reinigungsmechanismus bei Wohnungskatzen wohl nicht ersetzen.

 

Symptome

  • Rotes Zahnfleisch und bräunlicher Zahnbelag (Zahnstein)
  • Verstärkter Maulgeruch
  • Einseitiges Kauen
  • Schmerzattacken während der Nahrungsaufnahme
  • Meiden von Trockenfutter

Verlauf

 

Wenn sich Zahnstein ungestört vermehren kann, ist eine Entzündung des Zahnfleischs nicht unwahrscheinlich. Schreiten die entzündlichen Prozesse ungehindert voran, sind chronische Entzündungen, eine Parodontitis, Zahnverlust bis hin zu Herz-, Nieren- und Leberschäden mögliche Folgen.

 

Eine frühzeitige Zahnreinigung durch den Zahnarzt führt in der Regel jedoch dazu, dass sich das entzündete Zahnfleisch wieder erholt.

Schilddrüsenüberfunktion

 

 

Eine feline Schilddrüsenüberfunktion ist eine hormonelle Katzenkrankheit, die sich vor allem bei älteren Katzen einstellt und die Lebenserwartung senkt. Besonders gefährdet sind ältere Katzen ab einem Alter von 8 Jahren.

 

 

Symptome

 

  • Gesteigerter Appetit bei gleichzeitigem Gewichtsverlust
  • Vermehrter Durst
  • Erbrechen und Durchfall
  • Stumpfes und struppiges Fell
  • Atemnot

 

Verlauf

 

 

Ursache der felinen Hyperthyreose ist in nahezu allen Fällen eine gutartige Vergrößerung der Schilddrüse. Die Folge ist eine erhöhte Produktion von Schilddrüsenhormonen (Thyroxin), was wiederum Körperfunktionen wie Herzschlag und Blutdruck stärker beansprucht. Dadurch steigt der Energiebedarf und die Katze verliert an Gewicht.

 

Wird die Schilddrüsenüberfunktion nicht frühzeitig behandelt, kann es zur nachhaltigen Schädigung von Organen wie Herz und Nieren kommen.

 

 

Vorbeugung

 

Katzen, die älter als 8-10 Jahre alt sind, können Sie einmal jährlich zu Vorsorgeuntersuchungen zum Tierarzt bringen. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann so im Rahmen eine Blutuntersuchung frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Bauchfellentzündung (FIP)

 

 

Eine Bauchfellentzündung (Feline infektiöse Peritonitis = FIP) ist eine schwere Erkrankung bei Katzen, die in der Regel tödlich verläuft. Am Anfang der Katzenkrankheit steht eine virale Infektion.

 

 

Symptome einer Bauchfellentzündung

 

  • Fieber und Müdigkeit
  • Blähbauch
  • Appetitmangel und Abmagerung

 

Ansteckung und Verlauf

 

 

Einer Bauchfellentzündung geht die Ansteckung mit dem eher harmlosen Coronavirus voraus. Was für die meisten Katzen eine einfache Infektion mit Schnupfen oder Durchfall bedeutet, führt in Ausnahmefällen zur tödlichen Bauchfellentzündung. Katzen können sich bei direktem Kontakt mit infizierten Tieren oder z.B. über infizierten Kot mit dem Virus anstecken.

 

Nach der Primärinfektion mit Coronaviren erholen sich alle Katzen zunächst vollständig. Vor allem stark immungeschwächte Katzen können in der Folge jedoch eine Bauchfellentzündung mit feuchtem oder trockenem Verlauf entwickeln. Beide Formen zeigen sich zunächst durch Fieber, Appetitlosigkeit und Apathie.

 

  • Beim feuchten Verlauf füllt sich die Bauchhöhle in der Folge mit einer zähen Flüssigkeit und es kommt zu einem stark aufgeblähten Bauch (Bauchwassersucht).
  • Beim trockenen Verlauf entzünden sich innere Organe und es kann zu einer Vielzahl von Symptomen kommen, was die Diagnose um ein Vielfaches erschwert.

 

Vorbeugung

 

 

Eine Impfung ist in Form von Nasentropfen erhältlich, die in der 16. bis zur 19. Lebenswoche durchgeführt und jährlich erneuert wird. Die Wirkung der Impfung ist allerdings umstritten.

 

 

Für Menschen ist die Bauchfellentzündung nicht ansteckend.

Katzenleukämie

 

 

Die Infektion mit dem Felinen Leukämievirus (FeLV) kann bei Katzen zum Ausbruch einer tödlichen Erkrankung, der Katzenleukämie (Leukose), führen.

 

 

Besonders gefährdet

 

  • Freigänger
  • Jungkatzen unter 2 Jahren
  • immungeschwächte Katzen

 

Symptome der Katzenleukämie

 

  • Müdigkeit und Appetitmangel
  • Fieber
  • Gewichtsverlust

 

Ansteckung

 

 

Katzen können sich bei direktem Kontakt mit infizierten Tieren oder z.B. über infizierten Kot mit dem Felinen Leukämievirus anstecken. Ausgewachsene Katzen können den Virus eliminieren oder über Jahre in Schach halten. Bevor eine Katzenleukämie bei einer infizierten Katze ausbricht können Jahre vergehen.

 

Nach der Primärinfektion trachten die Viren danach, sich zu vermehren. Der Ausbruch einer Erkrankung wird durch ein schwaches oder geschwächtes Immunsystem begünstigt.

 

 

Verlauf

 

 

Tritt eine Katzenleukämie auf, kann diese von Fall zu Fall auf höchst unterschiedliche Weise verlaufen. Es kann z.B. zur Ausbildung von Tumoren oder zur Schädigung verschiedener Organe kommen. Auch eine Veränderung des Blutbilds ist wahrscheinlich. 80 % der positiv getesteten Katzen sterben innerhalb von 3 Jahren nach Ausbruch der Leukämie.

 

 

Vorbeugung

 

 

Eine Impfung in der 9. und 13. Lebenswoche wird nach einer Wiederholung jährlich erneuert. Die Impfung sollte bei Freigängern jährlich, mindestens aber alle 3 Jahre aufgefrischt werden. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung stärkt zudem das Abwehrsystem der Katze und schützt vor einer Infektion.

 

Für Menschen ist eine Katzenleukämie nicht ansteckend.

Katzendiabetes

 

 

Der feline Diabetes mellitus, eher bekannt als Katzendiabetes oder Zuckerkrankheit, ist eine Stoffwechselstörung der Katze. Ursache ist wie beim Mensch der Mangel am Hormon Insulin.

 

 

Besonders gefährdet

 

  • überernährte Katzen
  • übergewichtige Katzen
  • Hauskatzen, die sich wenig bewegen

 

Symptome

 

  • Müdigkeit
  • Verstärkter Durst
  • Gewichtsverlust trotz Heißhunger
  • Stumpfes und struppiges Fell

 

Verlauf

 

 

Bei Katzen lassen sich grundsätzlich zwei Diabetes-Typen unterscheiden:

 

  • Typ 1 der Katzendiabetes geht eine Zerstörung der insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse voraus.
  • Häufiger ist jedoch der Diabetes-Typ 2, bei dem die betroffene Katze eine Insulinresistenz ausbildet, d.h. die Wirkung des Hormons ist eingeschränkt.

 

Beide Diabetes-Typen führen zu einem steigenden Blutzuckerspiegel und zu einer allmählichen Schwächung des Immunsystems.

 

 

Vorbeugung

 

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze ausreichend Bewegungsfreiraum hat und kein Über- oder Untergewicht ansetzt. Über- oder Unterzuckerung sind zu vermeiden.